Viele Hobbygärtner haben einen Kamin oder Kachelofen. Daher liegt es nahe, die Holzasche als Dünger für den Garten zu verwenden – aber ist das wirklich empfehlenswert?
Wenn Holz verbrannt wird, konzentrieren sich in der Asche alle mineralischen Bestandteile des Pflanzengewebes – also das, was der Baum im Lauf seines Lebens an Nährsalzen aus der Erde aufgenommen hat. Die Menge ist im Vergleich zum Ausgangsmaterial äußerst gering, denn wie alle organischen Materialien besteht auch Brennholz zum größten Teil aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Beides wird bei der Verbrennung in die gasförmigen Substanzen Kohlendioxid und Wasserdampf umgewandelt. Auch die meisten übrigen nichtmetallischen Bausteine wie Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel entweichen als Verbrennungsgase.
Das Düngen mit Holzasche sollte mit Vorsicht erfolgen: Der stark alkalische Branntkalk kann Blattverbrennungen verursachen. Zudem lässt sich der Gehalt an Schwermetallen nur schwer abschätzen. Möchten Sie Holzasche im Garten ausbringen, verwenden Sie nur Asche von unbehandeltem Holz, möglichst in geringen Mengen. Düngen Sie nur Zierpflanzen auf lehmigen oder tonigen Böden.
Die Holzasche besteht zum größten Teil aus Calcium. Das als Branntkalk (Calciumoxid) vorliegende Mineral hat einen Anteil von 25 bis 45 Prozent an der Gesamtmenge. Magnesium und Kalium sind ebenfalls als Oxide mit jeweils rund drei bis sechs Prozent enthalten, Phosphorpentoxid macht rund zwei bis drei Prozent der Gesamtmenge aus. Die Restmenge teilt sich in weitere mineralische Spurenelemente wie zum Beispiel Eisen, Mangan, Natrium und Bor auf, bei denen es sich ebenfalls um wichtige Pflanzennährstoffe handelt. Je nach Herkunft des Holzes sind in der Asche aber auch oft gesundheitsschädliche Schwermetalle wie Cadmium, Blei und Chrom in kritischen Mengen nachweisbar.
Als Dünger für den Garten ist Holzasche allein schon aufgrund des hohen pH-Werts nicht optimal. Er liegt je nach Branntkalk- und Magnesiumoxid-Gehalt bei 11 bis 13, also im stark basischen Bereich. Die Aschedüngung hat wegen des hohen Calcium-Gehalts, der zudem in seiner aggressivsten Form vorliegt, nämlich als Branntkalk, die Wirkung einer Kalkung des Gartenbodens – allerdings mit zwei gravierenden Nachteilen: Der stark alkalische Branntkalk kann Blattverbrennungen verursachen und auf leichten Sandböden wegen ihres geringen Pufferungsvermögens auch das Bodenleben schädigen. Aus diesem Grund wird Calciumoxid in der Landwirtschaft ausschließlich zum Kalken unbewachsener, lehmiger oder toniger Böden verwendet.
Ein weiteres Problem ist, dass es sich bei der Holzasche quasi um eine Art "Wundertüte" handelt: Man kennt weder die genauen Mengenanteile der Mineralien, noch kann man ohne Analyse abschätzen, wie hoch der Schwermetallgehalt der Holzasche ist. So ist keine auf den pH-Wert des Bodens abgestimmte Düngung möglich und man läuft Gefahr, die Erde im Garten mit giftigen Substanzen anzureichern.
Vor allem die Asche von Grillkohlen und -briketts sollten Sie im Hausmüll entsorgen, denn hier ist die Herkunft des Holzes selten bekannt und die Asche enthält oft noch Fettrückstände. Wenn Fett bei großer Hitze verbrennt, bilden sich gesundheitsschädliche Abbauprodukte wie zum Beispiel das Acrylamid. Es hat im Gartenboden ebenfalls nichts verloren.
Wenn Sie Ihre Holzasche trotz der oben genannten Nachteile nicht in der Restmülltonne entsorgen, sondern lieber im Garten ausbringen wollen, sollten Sie unbedingt die folgenden Grundsätze beachten:
Häufig entsorgen Hobbygärtner die beim Verbrennen von Holz anfallende Asche einfach auf dem Kompost. Aber auch das kann nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Kompost mit Holzasche-Anteil sollten Sie wegen der oben bereits angesprochenen Schwermetall-Problematik nur im Ziergarten verwenden. Außerdem sollte die stark basische Asche nur in kleinen Mengen und schichtweise über die organischen Abfälle gestreut werden.
Wenn Sie eine große Menge Brennholz aus einem einheitlichen Bestand gekauft haben und die anfallende Asche ungern in den Hausmüll geben wollen, kann eine Analyse des Schwermetallgehalts in einem chemischen Prüflabor sinnvoll sein. Der quantitative Test kostet je nach Labor zwischen 100 und 150 Euro und beinhaltet die zehn bis zwölf häufigsten Schwermetalle. Schicken Sie möglichst eine Mischprobe der Holzasche aus unterschiedlichen Baumarten oder Bäumen ein, sofern sich das anhand des Holzes noch nachvollziehen lässt. Eine Probe von etwa zehn Gramm Holzasche reicht für die Analyse aus. So haben Sie Gewissheit, was drin ist, und können die Holzasche gegebenenfalls auch im Nutzgarten als Naturdünger einsetzen.