Möhrensamen sind staubfein und haben eine sehr lange Keimdauer – mit ihrer Aussaat tun sich nicht nur Anfänger schwer. Wer Möhren säen möchte, sollte daher folgende Tricks beachten.
Haben Sie schon einmal versucht, Möhren zu säen? Die Samen sind so fein, dass es ohne Übung kaum möglich ist, sie gleichmäßig in der Saatrille auszustreuen – noch dazu, wenn man feuchte Hände hat, was bei der Gartenarbeit im Frühjahr öfter vorkommt. Es gibt jedoch ein paar Tricks, um das leckere Wurzelgemüse so auszusäen, dass die Ernte im Garten ein voller Erfolg wird. Neben Markiersaat sind eine weitere Lösung sogenannte Saatbänder: Es handelt sich um zweilagige, etwa zwei Zentimeter breite Bänder aus Zellstoff, in deren Mitte die Samen im erforderlichen Abstand eingebettet sind.
Während die Sämlinge bei der konventionellen Aussaat im Nachhinein meist noch einmal ausgedünnt werden müssen, indem man zu dicht nebeneinander stehende Pflänzchen entfernt, kann man die als Saatband ausgesäten Karotten bis zur Ernte ungestört wachsen lassen. Im Folgenden erklären wir Ihnen die zwei Methoden, wie Sie Möhren am besten im Garten säen und geben Ihnen Tipps zum Anbau.
Sie können Möhren einzeln säen oder ein Saatband zur Hilfe nehmen. Die Möhrensamen bringt man in Reihen mit einem Abstand von etwa 30 Zentimetern aus. Mischen Sie die Samen vor der Aussaat mit trockenem Quarzsand und bringen Sie dann das Gemisch etwa einen Zentimeter tief in die Saatrillen aus. Tipp: Saatbänder gestalten die Aussaat nicht nur gleichmäßiger. Sie sorgen auch dafür, dass man sich das spätere Verziehen sparen kann. Aussäen kann man Möhren schon Anfang März (Frühbeet) und dann bis zum Juli.
Wer noch auf der Suche nach nützlichen Tipps zur Aussaat ist, sollte diese Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen" auf keinen Fall verpassen. Nicole Edler und MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteur Folkert Siemens verraten Ihnen ihre Tricks rund um das Aussäen. Hören Sie direkt rein!
Von März bis April ist ein guter Zeitraum, um Möhren zum Beispiel ins Frühbeet zu säen. Lagersorten kommen etwas später in die Erde und können bis Mitte Juli gesät werden. Der Boden sollte für den Anbau von Karotten schön locker sein. Entlang einer Holzlatte ziehen Sie mithilfe einer Handschaufel eine ungefähr einen Zentimeter tiefe Saatrille in den Boden. Da die Samen der Möhre sehr fein sind, mischt man sie am besten vorab mit etwas trockenem Quarzsand. Dadurch kann man sie gleichmäßiger in der Saatrille verteilen. Die nächste Saatrille sollte circa 30 Zentimeter von der ersten entfernt liegen. Markieren Sie nun die Saatrille, bedecken Sie sie mit Erde und drücken Sie sie mithilfe einer Handschaufel leicht an. Abschließend ausreichend gießen.
Je nach Witterung keimen die Möhren nach zwei bis drei Wochen im Garten. Danach gilt es, die Pflanzen auf einen Abstand von fünf Zentimetern zu vereinzeln: Dabei ziehen Sie alle überschüssigen Pflanzen raus, sodass alle fünf Zentimeter eine Möhre stehen bleibt. So haben die Pflanzen im Beet ausreichend Platz, um sich bei richtiger Pflege gut für die Gemüse-Ernte zu entwickeln. Unser Tipp: Aufgrund der langen Keimdauer ist es hilfreich, die Saatreihe durch das Beifügen einer Markiersaat zu kennzeichnen. Als Markiersaat bieten sich Radieschen an, da sie nicht wie Karotten erst nach ein paar Wochen junge Pflänzchen zeigen, sondern ihre Samen schon nach ein paar Tagen keimen. So geht’s : Einfach alle zehn Zentimeter einen Radieschen-Samen auslegen und erst dann die Saatreihe schließen. Auf diese Weise sehen Sie bereits nach wenigen Tagen gut, wo sich die Möhrensamen befinden.
Harken Sie die Beeterde gründlich durch, damit ein ebenes, feinkrümeliges Saatbett entsteht. Bei Bedarf bringen Sie anschließend pro Quadratmeter zwei bis drei Liter reifen Kompost aus und harken ihn flach ein.
Mit einer Pflanzschnur markiert man die Saatreihen. Das Installieren einer Pflanzschnur ist sehr zu empfehlen, denn so werden die Aussaatreihen auf jeden Fall gerade.
Mit der Handschaufel ziehen Sie entlang der Schnur eine rund zwei Zentimeter tiefe Aussaatrille. Sie sollte so breit sein, dass das Saatband problemlos hineinpasst. Ein langes Holzbrett dient als Trittauflage, damit der Boden nicht verdichtet wird.
Das Saatband rollen Sie Stück für Stück ab und legen es ohne Falten und größere Aufwölbungen in die Mulde. Falls nötig, sollten Sie es einfach an mehreren Stellen mit Erdklumpen beschweren.
Vor dem Verschließen der Rille wird das Saatband mit einem sanften Wasserstrahl aus der Gießkanne oder mit einem Zerstäuber gründlich angefeuchtet. Dieser Arbeitsschritt ist wichtig, da die Samen nur so einen guten Bodenkontakt bekommen.
Bedecken Sie das angefeuchtete Band nun maximal zwei Zentimeter hoch mit Erde.
Für guten Bodenschluss verdichten Sie die Erde über der Saatrille mit dem Rücken der Eisenharke.
Zum Schluss wird die Erde mit der Gießkanne noch einmal gründlich gewässert, damit sich die verbliebenen Hohlräume in der Erde schließen.
Auf schweren Böden ist die Qualität der Karotten oft nicht optimal. Die Speicherwurzel kann nicht tief genug in den verdichteten Untergrund eindringen und bildet unerwünschte Verzweigungen. Um das zu vermeiden, sollten Sie auf solchen Böden Ihre Möhren auf kleinen Dämmen aus humusreicher, sandiger Erde anbauen. Aber Achtung: In sommertrockenen Regionen trocknen die Dämme leicht aus. Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist für die Pflege der Karotten daher sehr wichtig.