Zum Brüten bauen viele Vögel am liebsten ihre Nester in Höhlen oder Nischen. Mit diesem zum Nistkasten umfunktionierten Blumentopf bieten Sie den verschiedensten Arten einen Nistplatz an.
Der Bau eines Nistkastens aus einem Blumentopf ist ganz einfach. Seine Form (vor allem die Größe des Einfluglochs) entscheidet darüber, welche Vogelarten später einziehen. Unser Modell aus einem handelsüblichen Blumentopf ist besonders beliebt bei Zaunkönig, Hausrotschwanz und Hummeln. Da auch letztere inzwischen unserer Hilfe bedürfen, ist es nicht schlimm, wenn sie das Rennen um den begehrten Nistplatz für sich entscheiden.
Höhlenbrütende Wildvögel wie Meisen, Kleiber, Spatzen oder Steinkauz fanden früher ohne Probleme geeignete Nistplätze in der freien Natur. Heute schwinden geeignete Hecken, Gebüsche und Streuobstwiesen zusehends dahin. Viele Vogelarten finden in unseren Gärten Unterschlupf und ziehen hier ihren Nachwuchs groß. Ihr geschäftiges Kommen und Gehen am Nest, die Fütterung und das Aufwachsen der kleinen Piepmätze zu beobachten, ist ein faszinierender Zeitvertreib für Jung und Alt.
Für den Nistkasten im Blumentopf benötigen Sie:
Bohren Sie zunächst durch die Mitte der kleinen Holzscheibe ein sechs Millimeter großes Loch für den Dübel. Ein weiteres Loch wird etwa einen Zentimeter vom Rand entfernt angebracht. In diesem wird die Gewindestange mit zwei Muttern befestigt. Noch ist keine Präzision nötig, da man die Scheibe nach dem Zusammenbau nicht mehr sieht.
Damit die große Holzscheibe später sauber aufliegt, muss sie exakt dem Innendurchmesser des Topfes knapp unterhalb des Randes angepasst werden. Am Rand wird ebenfalls ein kleineres Loch für die Gewindestange gebohrt. Das runde Einflugloch mit einem Durchmesser von 26 bis 27 Millimeter wird am gegenüberliegenden Rand angebracht. Tipp: Hierfür eignet sich ein Forstnerbohrer, aber für ovale Löcher ist eine Holzraspel besser geeignet. Die Größe und Form dieses Lochs entscheidet über spätere Mieter.
Anschließend wird die Gewindestange an der kleineren Scheibe montiert und der Topf an die Hauswand geschraubt. Wählen Sie für den Niskasten einen Platz, der den ganzen Tag im Schatten liegt, damit sich das Innere des Topfes nicht zu stark erhitzt. Schieben Sie die größere Scheibe auf die Gewindestange, passen Sie sie in den Topf ein und fixieren sie mit der Flügelmutter. Tipp: Hängen Sie die Nisthöhle nicht in der Nähe von Vorsprüngen oder Mauern auf, damit Nesträuber keine Kletterhilfe bekommen.
Bauanleitungen für weitere Nistkastenmodelle finden Sie auf den Internetseite des BUND. Eine Liste mit den erforderlichen Maßen für die verschiedenen Vogelarten liefert außerdem der Landesbund für Vogelschutz.
Welche Vögel tummeln sich in unseren Gärten? Und was kann man tun, um den eigenen Garten besonders vogelfreundlich zu gestalten? Darüber unterhält sich Karina Dinser-Nennstiel in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen" mit ihrem MEIN SCHÖNER GARTEN-Kollegen und Hobby-Ornithologen Christian Lang. Hören Sie gleich rein!