Das Rotkehlchen gehört zu den beliebtesten Singvögeln des Landes. Wir haben für Sie drei spannende Fakten rund um den kleinen Piepmatz zusammengetragen.
Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) ist der Vogel des Jahres 2021 und ein echter Sympathieträger. Es ist zudem einer der häufigsten heimischen Singvögel. Besonders oft kann man den zierlichen Vogel mit der roten Brust am winterlichen Futterhaus beobachten. Das Rotkehlchen fliegt aber selten hinein, sondern bevorzugt wie die Amsel die Futtersuche am Boden – wenn Sie es füttern wollen, sollten Sie hier ein paar Haferflocken ausstreuen. Welche interessanten Fakten das Rotkehlchen sonst noch auszeichnen, haben wir hier für Sie zusammengetragen.
Das Rotkehlchen war als Versuchstier bei der Entdeckung des sogenannten Magnetsinns sehr hilfreich. Der deutsche Wissenschaftler Wolfgang Wiltschko untersuchte in den 70er Jahren das Flugverhalten des Rotkehlchens unter dem Einfluss eines künstlichen Magnetfelds. Er stellte fest, dass der Vogel bei Veränderungen im Verlauf der magnetischen Feldlinien seine Flugrichtung entsprechend anpasste. Inzwischen wurden bei mehreren untersuchten Zugvögeln Sinnesorgane nachgewiesen, die es den Tieren ermöglichen, sich auf ihrem Flug zwischen Sommer- und Winterquartieren auch in völliger Dunkelheit anhand des Magnetfelds der Erde zu orientieren.
Rotkehlchen gehören mit 3,4 bis 4,4 Millionen Brutpaaren in Deutschland zu den häufigsten Singvögeln, zeigen aber auch die stärksten Populationsschwankungen. In harten Wintern mit langen Frostperioden können die Bestände der Rotkehlchen regional um bis zu 80 Prozent einbrechen, in normalen Wintern sind Bestandseinbrüche um 50 Prozent durchaus üblich. Die Reproduktionsraten sind aber ebenfalls entsprechend hoch, da Rotkehlchen bereits im ersten Lebensjahr geschlechtsreif sind und zwei bis drei Mal pro Jahr brüten. Die Tiere ziehen dabei in ihrem Nest jeweils fünf bis sieben Junge groß.
Wenn Sie Rotkehlchen im Garten haben, bekommen Sie beim Umgraben Ihrer Gemüsebeete meist schnell Gesellschaft – die kleinen Vögel hüpfen über die frisch gewendeten Schollen und suchen nach Insekten, Würmern, Asseln, Spinnen und anderen Wirbellosen. Rotkehlchen sind von Natur aus neugierig, zeigen gegenüber uns Menschen nur wenig Scheu und bevorzugen tierische Nahrung. Mit ihrem dünnen Schnabel können sie härtere Samenkörner nämlich gar nicht zerbeißen.
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