Das Moor-Reitgras ‘Karl Foerster’ (Calamagrostis x acutiflora) ist eine Hybride zwischen Calamagrostis epigejos und Calamagrostis arundinacea und gehört wie die meisten Ziergräser zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Moor-Reitgräser, auch unter dem Namen Garten-Sandrohr bekannt, zählen mit ihrem filigranen Wuchs und ihrer frühen Blüten mit zu den beliebtesten Ziergräsern. Die Reitgras-Sorte ‘Karl Foerster’ wurde von dem berühmten Gärtner und Staudenzüchter Karl Foerster (1874–1970) unter dem Namen ‘Stricta’ eingeführt und nach seinem Tod ihm zu Ehren umbenannt. In der Natur wächst die Art auf Lichtungen und in Heidelandschaften, das Moor-Reitgras ‘Karl Foerster’ ist ein wertvoller Strukturgeber in sonnigen Staudenbeeten und setzt mit seinen vertrockneten Halmen auch im Winter noch Akzente im Beet.
Das Moor-Reitgras bildet dichte Horste und wächst straff aufrecht. Es wird zwischen 150 und 180 Zentimeter hoch und wuchert nicht.
Das Reitgras ‘Karl Foerster’ hat riemenförmige, zugespitzte, ganzrandige und dunkelgrün glänzende Blätter, die schon früh im Jahr austreiben.
Bereits ab Mitte Juni erscheinen locker gefiederte, violett überhauchte Blütenstände mit bis zu fünf Zentimeter kleinen Blüten auf den hohen und senkrecht stehenden Halmen. Im Herbst nehmen die Blütenstände, die sich dann in schmalen Ähren zeigen, eine gelbe Färbung an.
Am besten wächst das Moor-Reitgras an einem vollsonnigen Standort. Halbschatten wird zwar toleriert, doch knicken die Blütenhalme an einem schattigen Platz schnell um.
Idealerweise sollte der Boden, auf dem das Garten-Sandrohr wächst, lehmig-sandig, durchlässig, humos, nährstoffreich und frisch sein. Das Ziergras gedeiht aber auch auf mäßig trockenen Böden problemlos.
Pflanzen Sie die Reitgras-Sorte, die meist im Topf geliefert wird, am besten im Frühjahr ein, damit es im ersten Winter bereits gut eingewurzelt ist. Achten Sie auf einen Pflanzabstand von etwa 80 Zentimetern zu anderen Pflanzen, da ansonsten die markante Gestalt des Grases nicht ausreichend zur Geltung kommt. Gießen Sie das Reitgras nach dem Einpflanzen gut an.
Das kräftige Moor-Reitgras ‘Karl Foerster’ ist sehr pflegeleicht und genügsam. Es genügt, die vertrockneten Blätter und Halme des Vorjahres erst im zeitigen Frühjahr zurückzuschneiden – sie bilden einen natürlichen Winterschutz und sehen mit Raureif oder Schnee überzogen auch in den Wintermonaten noch attraktiv aus. Das Ziergras treibt nach dem Frühjahrsschnitt wieder gut aus. Da das Reitgras sehr standfest ist und sich die Halme nach jedem Windstoß wieder aufrichten, muss das Gras nicht angebunden werden. Eine dünne Mulchschicht verhindert Unkrautwuchs und speichert Wärme im Boden. Da das Reitgras meist in Staudenbeete integriert wird, bekommt es die benötigten Nährstoffe meist über die Düngung der Beetpartner. Gezielt düngen müssen Sie das Ziergras nicht.
Die Reitgras-Sorte ist universell einsetzbar: in Rabatten, in Gruppen oder als Solitär. Im Staudenbeet sieht das Reitgras zusammen mit Herbstastern (Aster), Rittersporn (Delphinium) oder Sonnenbraut (Helenium) sehr schön aus und schafft Struktur. Das Ziergras lässt sich aber auch mit anderen Gräsern kombinieren. Da das Reitgras sehr aufrecht wächst und für ein Ziergras recht hoch wird, eignet es sich in Reihe gepflanzt auch bestens als Sichtschutz.
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Die Teilung im Frühjahr ist die einzige Methode zur Vermehrung des Reitgrases, da die Sorte steril ist.
Grundsätzlich sind Reitgräser äußert robust gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Feucht-heiße Witterung im Sommer kann zu Blattrost führen.