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Bartmeisen-Männchen

Bartmeise

Die Bartmeise mit dem namensgebenden schwarzen Bart beim Männchen kommt ausschließlich in Schilfflächen vor. Sie lebt nur in einigen Regionen Deutschlands und ist während der Balzzeit gut zu hören, aber selten zu sehen.

Laura Puttkamer
11.01.2022 - 15:30 Uhr
Lesezeit: 6 Min.
Gefieder Männchen
weiß, hell- bis dunkelgrau, graubraun, cremefarben bis hellbraun, schwarz
Gefieder Weibchen
weiß, cremefarben bis hellbraun, gelblich
Lebensraum
Seen
Bestandsentwicklung
stabil
Brutzeit
April, Mai, Juni, Juli
Brutdauer
0 bis 14 Tage
Inhaltsverzeichnis
Bartmeise

Größe und Aussehen

Bartmeisen bilden streng genommen eine eigene Familie und gehören nicht zu den Meisen. Jedoch ähneln sie ihnen in Farbe und Größe. Männchen und Weibchen sehen unterschiedlich aus. Das Männchen hat eine hellbraune bis zimtfarbene Oberseite mit einer helleren Unterseite. Sein Kopf ist grau, die Kehle ist weiß und sein namensgebender Bart ist schwarz gefärbt. Auch die Unterschwanzdecke des sehr langen Schwanzes ist schwarz.

Weibliche Bartmeisen sind gelblich-braun gefärbt und haben eine weiße Kehle. Sie besitzen keinen Bart. Beide Geschlechter weisen helle Augen und Flügel mit weißen und braunen Federn auf. Der Schnabel des Männchens ist gelblich gefärbt, während er beim Weibchen grau ist. Beide haben weiße Kehlen und schwarze Beine.

Stimme und Gesang der Bartmeise

Diese Vögel geben ein nasales "pschin"-Geräusch von sich. Auch ein rollendes "tschirr" gehört zu den Rufen, die unter anderem im Flug zu hören sind. Der Gesang der Bartmeise ist leise und zwitschernd. Er lässt sich als "psching-dschick-tschräh" beschreiben.

Zugverhalten

Die Bartmeisen sind größtenteils Standvögel und somit das ganze Jahr über hier zu beobachten. Einige der Vögel gehören zu den Kurzstreckenziehern, was teils auch vom Wetter abzuhängen scheint. Sie wandern in südliche Richtungen und bleiben manchmal auch dort, um neue Gebiete zu besiedeln.

Wo lebt die Bartmeise?

Das Vorkommen der Bartmeisen ist in Asien am größten. In Europa gibt es eher weniger Bartmeisen. Sie leben sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien, in Österreich, den Niederlanden, Schweden, Spanien und Frankreich. Da es jedoch nur selten große, zusammenhängende Schilfflächen gibt, die den wichtigsten Lebensraum für diese Meise darstellen, sind die Populationen oft sehr zerstreut.

Fast immer findet sich die Bartmeise in der Nähe von Binnengewässern. Dabei ist es ihr sehr wichtig, dichte und große Schilfflächen mit viel Altschilf zu besiedeln. In Deutschland gibt es am Bodensee, am Ammersee und am Federsee sowie an der schleswig-holsteinischen und mecklenburgischen Seenplatte passende Lebensräume.

Verhalten

Bartmeisen halten sich immer in Schilfflächen auf. Dort bauen sie auch ihr Nest. Sie sind sehr gut versteckt und daher nicht leicht zu beobachten. Es ist wahrscheinlicher, sie zu hören. Gelegentlich fliegen sie kurz auf, bevor sie wieder im Röhricht verschwinden.

Die Vögel brüten in kleinen Kolonien und gehen meist gemeinsam auf Nahrungssuche. Auch den Winter verbringen die geselligen Bartmeisen zusammen.

Fortpflanzung und Nachwuchs

Die Balz der Bartmeise beginnt schon im März und erstreckt sich bis in den Mai. Dies ist die beste Zeit, um die Vögel zu beobachten, da sie ihren Standort durch Ruf und Gesang verraten. Die Vögel haben ein bis zwei Jahresbruten, die zwischen April und Juli liegen. Sie bauen ihr Nest im Schilf direkt über dem Wasser und decken es mit passenden Halmen ab. Es ist napfförmig und besteht aus älteren Schilfblättern.

Das Weibchen legt vier bis sieben weiße Eier mit dunklen Punkten. Die Brutzeit liegt bei 14 Tagen, die Brut ist Aufgabe des Weibchens. Derweil kümmert sich das Männchen um die Nahrungsversorgung. Die Küken sind Nesthocker. Nach 12 bis 14 Tagen verlassen sie das Nest. Bis dahin werden sie von beiden Eltern mit Nahrung versorgt. Sie sehen den Weibchen ähnlich, lassen sich aber am dunklen Schnabel, den schwarzen Flecken an den Zügeln sowie den kontrastreichen Farben im Gefieder erkennen.

Nahrung der Bartmeise

Die Bartmeise ernährt sich im Sommer vor allem von Insekten und deren Larven. Auch Würmer und Spinnen werden nicht verschmäht. Im Winter stellt der Vogel seine Nahrung um und frisst fast ausschließlich Schilfsamen. Um diese verdauen zu können, nimmt die Bartmeise zusätzlich Sandkörner auf. Sie helfen bei der Zerkleinerung der Samen im Magen.

Gefährdung

Die Bartmeisen haben in Deutschland einen kleinen, aber recht stabilen Bestand. Obwohl sie aktuell nicht gefährdet sind, ist es wichtig, ihre Brutgebiete nicht zu stören. Denn das Ernten von Schilfflächen sowie der Einsatz von Pestiziden und die Verunreinigung von Gewässern sind große Risiken für die Bartmeise und andere Schilfbewohner.

Zu den natürlichen Feinden der Bartmeise gehören Greifvögel, Rabenvögel, Wildkatzen, Reiher und Störche.

Schutzmaßnahmen

Zum Schutz der Bartmeise ist es wichtig, Schilfregionen zu erhalten. Freizeitsportler wie Angler sollten keinesfalls durch das Schilf laufen. Naturschutzverbände setzen sich für den Lebensraum der Vögel ein.

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